Die Open Stage Aufführungsreihe wird in jedem Semester von einem Seminar im Optionalbereich begleitet. In diesem (Online-)Semester beschäftigen sich Studierende mit der Frage, was die aktuelle Pandemie für Kulturveranstaltungen bedeutet. Ihre Ergebnisse präsentieren sie auf diesem Blog. Viel Spaß beim Stöbern!

Jennifer Sterzer: Pandemisches Malen

Corona in a box

Corona und Kultur – was heißt das eigentlich? Auch nach einem halben Jahr Projektarbeit habe ich für mich keine finale Antwort darauf gefunden. Aber eine Sache habe ich gelernt: Corona geht uns alle etwas an und hat niemanden kalt gelassen.

Mit meinem Projekt „Corona in a Box“ wollte ich Stimmen einfangen. Kleine Einblicke hinter die Fassade. Ich habe also eine Box aufgestellt und in meinem Büro in einer Kfz-Werkstatt mitten im Ruhrpott einfach gefragt, ob die Menschen mir anonym einen Eindruck geben würden, was die letzten 18 Monate für sie bedeutet haben. Dabei war am Ende über einzelne (Un-)Wörter bis hin zu einem Brief alles dabei.

Das Ergebnis ist ein Video, in dem ich versucht habe, allen Gehör zu verschaffen und gleichzeitig meine Eindrücke aus den verschiedenen Gesprächen rund um diese Box zu verarbeiten. Das Video ist mit Musik untermalt und mit einem Poetry Slam verbunden.

116 Schlagworte, 61 Zeilen Slam, 41 Statements und 1 Brief – vielleicht findest auch du ein paar Worte, die deinen Weg mit Corona gezeichnet haben.

Ein Projekt von: Ramona Blum

Musik von: Timo Meidl und Marius Paul Richter

Video: Video made with FL-Studio ZGameEditor Visualizer plugin

Effect author credits:

“Linear”, author: StevenM,OBV10U3_NINJA,Youlean

“ItsFullOfStars”, author: Jph Wacheski

http://jph_wacheski.itch.io/

“RhodiumLiquidCarbon”, author: Jochen Feldkoetter

Adapted from https://www.shadertoy.com/view/llK3Dy

“HUD Text”, author: Rado1

“‘Covid Creativity’
Covid vs. Creativity 
Covid and Creativity 
 
 
Während der Covid Pandemie fühlte ich mich oft, als wäre meine Kreativität blockiert oder gar verschwunden. Besonders am Anfang der Pandemie, während der vielen Lockdowns und unbekannten Einschränkungen fühlte ich mich, als hätte man mir meine Kreativität gestohlen. Jedoch merkte ich in den letzten Monaten, dass diese Kreativitäts-Blockade nicht für immer hält und man auch aus dieser beängstigend und dunklen Zeit Kreativität finden und nutzen kann. 
 
‘Covid Creativity’ dient als kurzes Video Tagebuch. 

Von Yara Blank.

Ein prokrastinatives Kunst-Projekt zur Pandemie von Malwin Kraßnigg

GÖTTER FEAR

Ein Hör-Projekt zur pandemischen Lage von Kilian Warmer.

Ich bin Antonia, 20 Jahre alt und stehe nun kurz vor dem Abschluss meines Sozialwissenschaftlichen Studiums. Und nun saß ich zu Hause an dem Schreibtisch, in meinem alten Kinderzimmer, gebunden und sollte mir ein Projekt überlegen zum Thema Corona. Uff. Ein Thema, dass uns schon seit einiger Zeit begleitet (und weiter begleiten wird) und uns eigentlich allen wirklich zum Hals raushängt. Am Anfang wollte ich Personen zu diesem Thema interviewen, aber das fühlte sich irgendwie falsch an. Wir haben mittlerweile doch genug Zeit gehabt, um unsere eigenen Gedanken zu reflektieren und das Thema ist schon ernst genug.
So fragte ich mich wie ich dieses Thema für mich uns andere angenehmer zu gestalten und so kam ich auf die Idee einen Podcast zu erstellen.
Daraufhin kam es dann, dass sich eine Magister Studentin, eine sozialwissenschaftliche Studentin und ein Medizinischer Fachangestellte digital trafen und einen Podcast zum Schmunzeln und Nachdenken aufnahmen.

War denn alles nur schlecht? – Eindrücke des vergangenen Jahres mit Corona 

Von Chantal
 
 

Mit Kuki durch die Corona Krise

Kuki ist ein kleines Corona-Virus. Sie brauchen aber keine Angst vor ihm zu haben, denn es ist zum Guten mutiert und Freund des Menschen.
In diesem Video zeigt Kuki mit seinem 3-Stufenprogramm wie Sie die Krise besser meistern können!

Ein Projekt von: Valentina Schulte-Ladbeck

Demnächst online:
Kuki im Interview bei SCHLICHT nachgefragt-
die neue philosophische Talk-Show

Hinter dem Rauschen, unten im Tal

Was passiert mit unseren Gedanken, wenn wir nur noch den eigenen Geist als Reflexionspunkt besitzen? Wohin wandern wir, wenn das Jetzt stillsteht und sich die Türen in das Gestern, Damals, fast Vergessene öffnen? Wem folgen wir tastend, dunkle Treppen hinab; suchend nach Vertrautem im Testbildschirmflimmern. Die bestiegenen Pfade führen uns zu einem Ort, der immer da ist und am Rande unseres Blickfelds im Halbschatten liegt. Eine Vision von uns selbst, ein Universum aus inneren Bildern, ein Land, das in uns ruht und zu dem wir hin und wieder die Türen aufstoßen sollten.

Ich bin Anna-Lena Koziorowski und studiere Englisch und Erziehungswissenschaft auf Lehramt. Seit nun fast genau einem Jahr sind wir Studierenden auf Grund der Corona-Pandemie in einem Online-Semester und an unser Zuhause gebunden. Wie fühlt es sich an diese lange Zeit Zuhause zu sein? Was macht das Ganze mit unserer Gefühlslage oder eher gesagt, ist es auf Grund der Maske noch möglich überhaupt Emotionen zu erkennen? All diese Fragen haben mich beschäftigt und ich habe sie in Form eines Videos versucht zu beantworten. Durch meine kleine persönliche Corona-Emotionsreise, konnte ich meine Gefühle und die Gefühle vieler Anderer teilen. Komm gerne mit auf diese Reise und reflektiere mal deine eigenen Gefühle in dieser Zeit. Doch vergiss nie! Wir sind nicht alleine in dieser Situationen und sollten die schönen Dinge im Leben betrachten.

 „Manchmal entspringt Kreativität aus Langeweile… und manchmal entsteht sie aus einer ganz unverhofft wunderschönen Zusammenarbeit mit einem Menschen, den man noch gar nicht richtig kennengelernt hat und einfach dem Bauchgefühl vertraut hat. Manche Dinge können nicht vergehen und auch in einer Pandemie kann etwas gedeihen – aus Trauer, Schmerz, Einsamkeit oder Verlust kann etwas wachsen. Es gibt immer und überall die Chance der Berührung, sogar im vermeintlichen Nichts… dieser Film ist verträumt entstanden, unverfälscht und direkt aus den Herzen von Leonie Jürgens (21) und Isabel Wrobel (26).“

https://www.instagram.com/tv/CKy8UZrHF4W/?igshid=11nrkxcieg6pr

Einen weiteren Filmbeitrag von Daniel Ponjak über seine Kunst findet ihr unter diesem Link: https://www.instagram.com/tv/CMDg-MXq5vQ/?utm_source=ig_web_copy_link

Dinner for One ´20
2020. Ein Jahr der Meinungen. Meinungen, Gedanken, Gefühle. Je einsamer wir sind, desto größer ist unser Mitteilungsbedürfnis. Es gab stärkenden Austausch, spaltende Kommentare, viel Zeit zum Reden und Grübeln. Letztlich werden wir in einer Zeit der Pandemie aber immer auf uns selbst zurückgeworfen. Wir müssen mit uns selbst Zeit verbringen. Und sind dabei doch umgeben von all den Worten anderer. Ich habe eine Viertelstunde lang einfach mal nichts gesagt. Eine Viertelstunde Dinner for One. Dinner for Me in silence. Gesagt wurde trotzdem viel.

Was wäre, wenn…

Der kleine „Was wäre, wenn…“-Blog ist als mein Abschlussprojekt aus dem Kurs „Open Stage und Corona“ hervorgegangen. Hier habe ich vier Kurzgeschichten zusammengebracht,         die sich alle auf die eine oder andere Weise mit einem pandemischen Szenario (oder einem Gegenentwurf dazu) beschäftigen. Leitend war für mich die Frage: Welche alternativen         Realitäten könnte es zur jetzigen Corona-Pandemie geben? Und so sind ein paar – zugegeben, insgesamt eher mäßig wahrscheinliche – Gedankenspielereien entstanden.
–  Bernadette Hagen

Und hier geht es zum Blog.

Wo Schatten ist, da ist auch Licht – von und mit Verena

Corona ist furchtbar. Das lässt sich nicht leugnen. Nicht nur stecken sich täglich unzählige Menschen an und leiden unter dem Virus – auch das soziale Leben ist stark eingeschränkt. Aber manche Menschen sehen in der Pandemie auch positive Seiten. Moment mal… Corona? Positive Seiten? Wie soll das denn gehen? Das erklärt uns eine junge Studentin, die den Zuschauer in diesem Video an ihren Gedanken und Erfahrungen während der Pandemie teilhaben lässt.

Verena hat ein Faible für Bücher und denkt in ihrem Text darüber nach, welche Kulturangebote ihr momentan besondere Freude bereiten.

Corona – das ist nicht nur der Name einer bekannten Eurodance-Gruppe, sondern auch eines Virus, der 2020 das Leben aller Menschen verändert hat; war man früher noch davon überzeugt, dass es so etwas wie den „Schwarzen Tod“ in der heutigen Zeit niemals geben könnte, findet man sich heute in einer furchtbaren Pandemie wieder. Soziale Kontakte müssen eingeschränkt, große Menschenansammlungen vermieden und strenge Hygieneregeln eingehalten werden.
Aber wie gehen Kulturschaffende mit dieser Situation um?
Besonders das Theater hat es hier schwer, zumal es stark von seinen Zuschauern abhändig ist. Allerdings sind viele Theaterbetreibende kreativ geworden und machen sich digitale Medien zunutze, um ihre Zuschauer trotz Corona zu unterhalten. Das Thalia-Theater in Hamburg zum Beispiel bietet Podcasts und Online-Vorstellungen von aktuellen Stücken, aber auch Highlights und berühmte Inszenierungen aus den 80er-, 90er- und 00er-Jahren an. Das DAS DA-Theater in Aachen geht noch einen Schritt weiter und lädt unter anderem Videos mit Liedern und Spielideen auf ihrem Youtube-Kanal hoch. Dazu dürfen Kinder Drehbücher für Hörspiele schreiben und an das Theater schicken, welche dann vom Team vertont werden.
Selbst kreativ werden kann man auch durch das Angebot der Stadtbücherei Bochum; man denke an How-To-Bücher, Lehr-DVDs und Kinderbüchern mit beigefügten Fingerpuppen. Auch hier merkt man die Auswirkungen der Pandemie, aber auch für dieses Problem hat die Stadtbücherei eine Lösung: Wer kein Risiko eingehen und sich vor Ort Bücher, Spiele oder Filme ausleihen will (der Betrieb wird eingeschränkt fortgeführt), kann über die Online-Ausleihe, kurz Onleihe, seiner Leselust freien Lauf lassen. Hier gibt es zwar keine Videospiele, aber alle anderen Medien sind vorhanden: Romane, Magazine, Lehrbücher, Musik, Videos – es ist für jeden etwas dabei. Wer sich außerdem über aktuelle Veranstaltungen der Bücherei sowie Bücher- und (Video-)Spieltipps informieren will, kann im Blog der Bücherei stöbern.
Es stimmt, dass unser Leben durch Corona stark eingeschränkt ist. Aber das bedeutet nicht, dass wir deshalb keine Kultur mehr genießen können. Dank der Digitalisierung ist es so einfach wie nie zuvor geworden, sich mit anderen auszutauschen, mit anderen zu spielen und seine Hobbys auszuleben. Und auch, wenn ein Online-Bühnenstück nicht dasselbe ist wie in natura, so ist es doch bedeutend besser, als eine Form der Unterhaltung und Weiterbildung völlig missen zu müssen. Und wer weiß, wie sich die digitalen Medien im Laufe der Zeit entwickeln werden…
Quellen:
https://www.thalia-theater.de/thaliadigital
https://dasda.de/das-da-kindertheater/dasda-digital
https://stadtbuechereibochumblog.wordpress.com/
https://www.onleihe.de/verbund_ruhrgebiet/frontend/login,0-0-0-800-0-0-0-0-0-0-0.html?libraryId=336

Bernadette Hagen stellt das LWL-Museum für Kunst und Kultur mit seinen digitalen Angeboten vor.

Antonia Graf stellt mit ihrem Flyer eine ganz besondere Bibliothek vor.

Letitia Schmitz arbeitet neben ihrem Studium in einer Notbeteuuung. Für unser Seminar hat sie ihren veränderten Arbeitsalltag auf einem Blog abgebildet.

Als ob das Arbeiten mit Kindern nicht eh schon Herausforderung genug wäre, macht die Pandemie den Arbeitsalltag noch erschwerend komplizierter. Abstand halten, Mundschutz tragen, möglichst kein Spielzeug benutzen, häufig Hände waschen, jeden Tag neue Infos und neue Regeln – und trotzdem immer Spaß haben! Hier zeige ich euch genau, welche Auswirkungen die Corona-Maßnahmen auf mich, meine Kollegen und die Kinder haben.

https://arbeitenundcorona.wordpress.com/?fbclid=IwAR2H3hYRDufFIoSCwERK8Soq4vgvQCbhSK3V1bztv6_2AQpUB1s8USx_q5g

Katharina Zech hat sich für die OPEN STAGE mit Corona und all dem, was uns in dieser Zeit fehlt auseinandergesetzt. Hier das Ergebnis.

Anna-Lena Glasenapp hat sich für die OPEN STAGE mit dem Thema Isolation anhand künstlerischer Mittel auseinandergesetzt. Hier das Ergebnis.

Digitale Beethoven Ausstellung in der digitalen Kunsthalle

Die Beethoven Ausstellung „BEETHOVEN. Welt. Bürger. Musik.“, die anlässlich des 250. Geburtstages des Musikers in der Bonner Kunsthalle stattfinden sollte, wurde vom ZDFkultur und der Bundeskunsthalle Bonn alternativ als digitale Ausstellung zur Verfügung gestellt. Sie ist eine von derzeit fünf Ausstellungen, die in der digitalen Kunsthalle zur Verfügung stehen und somit Teil des digitalen Kulturraumes ZDFkultur, mit dem der ZDF Kunst und Kultur fördert. Der Zugriff ist kostenlos und sowohl am Laptop/ PC als auch am Smartphone/ Tablet möglich, alles was man braucht ist ein Internetzugang. Ähnlich wie in einem Point-and-Click Adventure kann der Besucher sich durch die insgesamt fünf Räume klicken, die chronologisch Beethovens Leben folgen und dabei die Stationen seines Schaffens beleuchten. Um nähere Informationen zu dem jeweiligen Ausstellungsstück zu erhalten stehen dem Besucher zwei Optionen zur Verfügung, die er per Klick auf das jeweilige Symbol wählen kann: ihm wird ein Text zum Lesen angezeigt oder ihm wird derselbe Text vorgelesen von dem Film- und Theaterschauspieler Devid Striesow. Für die Atmosphäre lässt sich eine Hintergrundmusik, einschalten; Hörstationen in den einzelnen Räumen vermitteln einen zusätzlichen Eindruck von Beethovens Musik. Die digitale Ausstellung wird bis zum 17. Dezember 2020, Beethovens 250. Geburtstag, verfügbar sein und somit etwa acht Monate länger als es die analoge Ausstellung gewesen wäre. Angesprochen werden mit diesem Angebot nicht nur diejenigen, die die Ausstellung in Bonn besucht hätten, sondern, auf Grund des einfachen und bundesweit möglichen Zugriffs, alle, die sich für Beethoven und seine Musik interessieren. Da es sich nicht um eine Aufführung handelt, wird der Live-Charakter nur zum Teil verändert. Statt sich möglicherweise mit anderen Leuten austauschen zu können in der Ausstellung, sitzt man nun allein am Schreibtisch. Eine Plattform zum Austausch via Soziale Medien wurde nicht eingerichtet. Die Informationen hingegen, die man geboten bekommt, einschließlich der Höreindrücke, bleiben die gleichen.

Anna-Lena Glasenapp

Quellen:
Klefisch, Brigitte: „Digitale Kunsthalle mit großer Beethoven Schau!“, in: Handwerksblatt, online verfügbar unter: https://www.handwerksblatt.de/panorama/gesellschaft/digitale-kunsthalle-mit-grosser-beethoven-schau, zuletzt abgerufen am 26.04.20
Autor unbekannt: „Die Kunsthalle von ZDFkultur bleibt geöffnet und präsentiert: Beethoven“, in: Presseportal, online verfügbar unter: https://www.presseportal.de/pm/7840/4553245, zuletzt abgerufen am 26.04.20
ZDFkultur digitale Kunsthalle: „BEETHOVEN. Welt. Bürger. Musik.“, online verfügbar unter: https://digitalekunsthalle.zdf.de/beethoven/index.html#tp0, zuletzt abgerufen am 26.04.20

Digitale Angebote im Staatstheater Augsburg

Das Staatstheater der Stadt Augsburg versucht sich angesichts der Corona-Krise sogar an drei verschiedenen digitalen  Website, keine normalen Vorstellungen stattfinden. Der Betrieb des Theaters erstreckt sich je nach Saison über bis zu fünf verschiedene Spielorte, und dessen Spielplan reicht inhaltlich von Bertolt Brecht
über Poetry Slams bis zu Familien-Musicals. Auch im Umgang mit der aktuellen Zwangslage wird eine gewisse Vielfalt geboten: Der vielleicht spektakulärste Ansatz bietet sich in Form eines VR-Brillen-Lieferservice, über den sich
montags bis samstags für 9,90€ pro Brille ein speziell hierfür angelegtes Repertoire erleben lässt. Auf
Hygiene wird großen Wert gelegt, Bestellung und Bezahlung erfolgen online. Für den Zuschauer ist dies vergleichsweise günstig, und die Beschreibung der technischen Umsetzung verspricht spektakuläre Ergebnisse: „Aufgenommen wurde dies mit einer Kamera, die sechs rundum angeordnete Objektive mit einem Öffnungswinkel von je 200 Grad hat. Im Anschluss werden alle Bilder mittels spezieller Software so zusammengesetzt, dass die Aneinanderreihung der Bilder ein stereoskopisches 360-Grad- Erlebnis erschafft.“ Hier stellt sich natürlich die Frage, wie teuer ein solches Projekt für das vom Freistaat Bayern gesponsorte Theater sein mag, denn pro Bestellung lassen sich immerhin bis zu sechs VR-Brillen für je zwei Stunden mieten; je nach Andrang braucht es hier womöglich Dutzende von Brillen – zusätzlich zur vom Theater selbst organisierten Lieferung. Das Angebot beschränkt sich bisher auf Judas, einen von Roman Pertl in der namensgebenden Rolle vorgetragenen Monolog, und shifting_perspective, eine sogenannte ‚Virtual-Reality Dance-Experience‘. Immerhin sind noch drei weitere Inszenierungen angekündigt. Wie spektakulär die Ergebnisse tatsächlich sind, lässt sich leider nur als Bewohner der Stadt Augsburg prüfen – denn die Brillenlieferung richtet sich explizit nur an jene. Bedenkt man zusätzlich noch hygienische Einwände, die sicher ein mancher Augsburger Theaterbesucher im Moment hat, bleibt die Zielgruppe für ein, wie zu vermuten wäre, sehr kostspieliges Vorhaben doch äußerst begrenzt. Der Live-Charakter der Veranstaltung verändert sich natürlich stark. Es handelt sich um speziell mit VR im Blick angefertigte Aufzeichnungen im Gegensatz
zu einer Live-Performance. Indem weder Darsteller noch Publikum die Chance haben, unmittelbar aufeinander zu reagieren, könnte man sich das Projekt als eine sehr sterile, einsame Theatererfahrung vorstellen. Immerhin kann man mit bis zu fünf weiteren Haushaltsmitgliedern über die Inszenierung diskutieren, wenn denn solche zur Verfügung stehen und ähnlich interessiert sind.
Weiterhin bietet das Staatstheater Augsburg das Projekt „Wünsch Dir was!“ an: Hier werden Besucher des Web-Portals dazu eingeladen, sich mit Musik- oder Textwünschen per Mail an das Theater zu wenden. Die Idee ist dann, dass Sänger, Schauspieler und Musiker personalisierte Video- oder Audiobotschaften an in der Mail angekündigte Beschenkte verschicken. Das Ganze geschieht kostenfrei für das Publikum, und mit vergleichsweise geringem Bedarf an Aufwand und Equipment für
das Theater. Eine niedliche Idee, die einzig und allein von einer funktionierenden Internetverbindung, herkömmlichem Aufnahmegerät, und natürlich der Kreativität und Energie der jeweiligen Wünschenden und Darstellern getragen wird.
Letztlich lädt das Format „ananas@home“ regelmäßig samstags interessierte Zuschauer ein. Es handelt sich hier um frei zugängliche Livestreams mit einer Handvoll Darstellern, die nicht aufgezeichnet werden und damit, so das Versprechen, „so einmalig wie ein Theaterabend“ sind. Das Programm verweist unter anderem auf Ratespiele und Lesungen, letztere zum Beispiel mit der Einladung ans Publikum, „einen Sturm im Wohnzimmer zu entfachen“ – sicher unter fachkundiger Anleitung. Der Organisationsaufwand mag hier schon etwas intensiver sein, die Umsetzung heutzutage aber vermeintlich unproblematisch.
Insgesamt lässt sich über die Versuche des Staatstheaters Augsburg sagen, dass sicher nicht an Ideen gespart wurde. Gerade die technisch simpleren und auf den ersten Blick vielleicht weniger spektakulären Angebote bestechen gerade durch ihre Einfachheit und blicken erfreulicherweise auch auf eine anhaltende Interaktion mit dem Publikum – ganz im Gegensatz zur VR-Brille, deren Werbeversprechen doch oft auf dem Eintauchen in das erlebte Medium beruht.

Christoph Vincent Bahc

Quellen
Kubina, Mario: „Kultur trotz Corona: Augsburger Staatstheater bietet Livestream“, in: BR24, online
verfügbar unter: https://www.br.de/nachrichten/kultur/kultur-trotz-corona-augsburgerstaatstheater-bietet-livestream,Rv0kHlJ, zuletzt abgerufen am 27.04.20
Autor unbekannt: „Konzerte, Lesungen und Kunst von zu Hause erleben“, in: Süddeutsche Zeitung, online verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/kultur/kultur-online-digital-virtuell-streamcorona-1.4846955, zuletzt abgerufen am 27.04.20
Staatstheater Augsburg, online verfügbar unter: https://staatstheater-augsburg.de/start, zuletzt abgerufen am 27.04.20

Veranstalter: Sportfreunde Niederwenigern 1924 e.V.

Publikum/Mitwirkende: Sportbegeisterte ab 4 Jahren
Veranstaltungsbeschreibung und -konzept: „Sportfreunde Niederwenigern“ ist ein Sportverein aus Hattingen Niederwenigern in Nordrhein-Westfalen. Neben Fußball bietet der Verein Volleyball, „Body & Soul“ und Badminton an. Die Männermannschaft des Fußballs ist im letzten Jahr in die Oberliga Niederrhein aufgestiegen.
Alternative: Durch die Verbote des allgemeinen Kontaktes und der Großveranstaltungen muss der Verein alle Veranstaltungen, sei es Training, Spiele oder Turniere, absagen. Die Spieltage sind deswegen neu terminiert worden. Dementsprechend handeln sich die Alternativen um temporäre Angebote. Um die Mitglieder und Fans zu erreichen, sind mehrere Stay-at-Home-Challenges geplant worden. Für Kinder wurde beispielsweise ein Online-Malwettbewerb mit Preisen geplant und für die Seniorenmannschaften und die A-Jugend gibt es ein Cybertraining, bei welchem über eine Videoapp Übungen gezeigt werden, die man dann gleichzeitig als Team nachmachen muss. Außerdem organisierte der Verein die 1. SFN Fifa Liga, an welcher bis jetzt 52 Leute teilnehmen. Durch solche Angebote probiert der Verein die Leute zu Hause abzulenken und trotzdem mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Damit alles rund um den Verein aufrecht gehalten werden kann, wird beispielsweise gebeten, die Dauerkarten nicht zurückzugeben, oder es wurde ein Geisterspiel organisiert, an welchem man Tickets erwerben konnte, dessen Einnahmen dem Verein zugutegekommen sind. Zusätzlich verkauft der Verein einen selbst entworfenen Mundschutz, dessen Geld auch für den Verein bestimmt ist. Außerdem spenden die Menschen das Geld, was sie an Verpflegung bei einem Spiel ausgegeben hätten, dem Verein. Mitgliedsbeiträge werden weiterhin bezahlt und es wird auf die Gehälter in der ersten Mannschaft verzichtet. Um die freie Zeit nicht zu vergeuden, wird versucht, die Erneuerung des Kunstrasenplatzes in die Zeit zu schieben, in welcher der Sportplatz sowieso gesperrt ist. Natürlich erreicht der Verein seine Mitglieder und Zuschauer über die sozialen Medien, die Homepage oder den Newsletter. Außerdem gibt es eine WhatsApp Gruppe namens „Ticker“, in welcher 200 Mitglieder über die neusten Angelegenheiten informiert werden. Diese Informationsdarbietung ist abgesehen von der Krise jederzeit gegeben.

Jill Mostek


Abbildung 1: Homepage SFN (Quelle: www.sfn24.de)